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Kennen Kinder noch Märchen?

Die Welt ändert sich schneller denn je. Natürlich ist deshalb die Frage berechtigt, ob ein so altes Kulturgut wie das Märchen mit seiner bildhaften Sprache überhaupt noch in die heutige Zeit passt. Märchen sind jedoch weit mehr als nur fantasievolle Geschichten. Wenn wir Märchen nur als bloße Handlung von außen wie eine Art Film betrachten, dann stoßen wir tatsächlich an ihre Grenzen, an Grausamkeit und überzogene Moral. Dabei übersieht man, dass Märchen erzählt und erschlossen werden, dass gerade die Einfachheit ihrer Charaktere ganz wunderbar der Sicht des Kindes entspricht und die Niederlage des Bösen als gerechtfertigte Spannungsauflösung erscheint denn als Akt der Unmenschlichkeit. Mehr noch, gerade ihre strikte und starke Kategorisierung in gut und böse, arm und reich, hässlich und schön schafft Struktur. Märchen lehren uns, dass jede Handlung eine Konsequenz hat, und in jedem, auch im Armen, Schmutzigen, etwas Wunderbares und Heldenhaftes steckt. Märchen beschreiben Grundfragen menschlichen Lebens.

Das Unbegreifbare wird in Bildern dargestellt: Geburt, Tod und Verlust, Konkurrenz und Geschwisterneid, aber auch Fantasien und Träume, die Beziehungen zu anderen Menschen und zur Natur. Märchen beginnen mit einer schwierigen Situation, es folgen Schicksalsschläge und unüberwindbar erscheinende Hindernisse. Doch wir alle haben eine Gewissheit: Am Ende wird alles gut ausgehen. Unser Held, unsere Heldin werden siegen. Damit spenden sie nicht nur Trost und eine lebensbejahende Grundposition. Sie bieten eine zeitlose ethische Orientierung: habe Mut und Vertrauen, lass dich nicht vom äußeren Schein blenden, Misserfolge und Schwierigkeiten gehören zum Leben, aber du wirst deine Aufgabe meistern.

Bei der Behandlung von Märchen in Kita und Schule ist keine allzu große Auswahl an Märchen notwendig. Kinder hören ein Märchen gerne mehrfach, sie brauchen Zeit, um es zu verarbeiten. Da das Ende bekannt ist, schafft Wiederholung Vertrautheit, Sicherheit und Ruhe. Begleitet man das Märchen mit vertiefenden Aktionen wie der eigenen Darstellung mittels Figuren, szenischem Spiel, Dialogen und Gedichten, so erschließt man mit den Kindern elementare Voraussetzungen für ein umfassendes Lebens- und Weltverständnis.

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Die Bestandteile unseres Medienverbundes

Die Kinder sind das bebilderte Buch gewöhnt. Aber gerade die Größe, Farbgebung und Qualität des großen Erzählbildes entfalten eine ganz besondere Wirkung. Das Bild bietet neben der textlichen Darlegung viel Raum für Entdeckungen. Ergänzend zur Erzählung haben die Kinder die Möglichkeit, Entsprechungen zwischen Text und Bild zu suchen, das Gehörte gedanklich nachzuleben und sich im Inneren auf fantasievolle Reisen zu begeben. Auch können sie den Märcheninhalt in ihrer eigenen Geschwindigkeit verarbeiten. Und da jeder Held, jede Heldin im Märchen selbst auch noch Kind oder zumindest heranwachsend ist, bietet die große Darstellung viel Gelegenheit zur Identifikation mit den Protagonisten.

Kniebuch

Kniebuch

Das optional erhältliche Kniebuch schafft auf intuitive Weise eine ideale Vorleseatmosphäre im Raum – hier die Person des Erzählers, dort der Kreis der faszinierten Zuhörer. Das Kniebuch – die den Kindern zugewandte Seite zeigt eine Szene des Märchens – ermöglicht eine große emotionale Nähe zwischen den ruhig lauschenden Kindern einerseits und der Vorleserin auf der anderen Seite. Das gemeinsame Erleben beim Erzählen hat eine tiefe Wirkung und stärkt das Gruppengefühl.

Suchkarten

Suchkarten

Mit den Suchkarten lassen sich Objekte aus dem großen Bild wiedererkennen, beschreiben und zuordnen. Eine schnell zusammengestellte Auswahl an Suchkarten wie z. B. Prinzessin und Hexe, magisches Licht, Krötenschleim und Ziegenbock ist für die Kinder eine schöne Möglichkeit, ein eigenes Märchen zu erfinden.

Stabfiguren

Stabfiguren

Die Stabfiguren dienen als Bastelvorlage zum Erstellen von eigenen Kreativmaterialien. Die gebastelten Figuren können für ganz unterschiedliche Arten der Darstellung und Aufführung Verwendung finden. Natürlich ist es klasse, mit den Kindern eigene Dialoge zu erschaffen, jedoch können auch die wunderbaren Dialoge aus den Handreichungen hinzugezogen werden.

Lupenkarten

Lupenkarten

Die Lupenkarten erlauben es, einzelne Situationen aus der Nähe zu betrachten. Details werden deutlich, die erst auf den zweiten Blick zu sehen oder im großen Bild verborgen sind, z. B. der Blick in die Hexenküche.

Handlungskarten

Handlungskarten

Die liebevoll bebilderten Handlungskarten zeigen die wichtigsten Stationen des Märchens. Sie bieten Kindern herrliche Gelegenheiten, rezeptiv Gehörtes in eigenes, produktives Tun umzusetzen. Im Sitzkreis laden die Handlungskarten ein, das Märchen zu rekonstruieren. Das Erzählen nach einer zuvor gelegten Bildreihenfolge erleichtert das freie Sprechen in längeren Passagen. Zahlreiche Sprach- und mundmotorische Übungen auf den Kartenrückseiten runden das Angebot ab.

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